In Sarajevo versuchten wir als erstes den Campingplatz anzusteuern, der nach unserer Recherche der beste sein sollte. Es sollte von dort einen schönen Ausblick über die Stadt geben.

Diese Hügellage wurde uns allerdings auch direkt zum Verhängnis. Nachdem auch unser dritter Versuch den Platz zu erreichen an der dritten sehr steilen Straße endete, die wir rückwärts wieder herunterfahren mussten, gaben wir auf und steuerten einen anderen Platz etwas weiter außerhalb an. Dieser lag zwischen zwei Schnellstraßen, an einer Güterzugstrecke und in unmittelbarer Flughafennähe, dafür bezauberte uns nachts eine große Menge Glühwürmchen mit ihren Lichtern. Trotz des Namens sind die Würmer von nahem betrachtet eindeutig als Käfer erkennbar. Und es gab Eis und Igel.

In Sarajevo besuchten wir einige Male den Lenovo Support und besichtigten die türkische Altstadt.

Der Sebilj Brunnen auf dem Marktplatz der türkischen Altstadt

Eigentlich wollten wir die zweite Nacht in Sarajevo freistehen, da uns der Campingplatz nicht allzu sehr überzeugt hatte. Da wir dann allerdings schon mittags gründlich von der Polizei kontrolliert wurden (sie wollten alle Papiere, ins Auto gucken und wissen wo wir die letzte Nacht geschlafen hatten), beschlossen wir dann doch wieder auf einem Campingplatz zu schlafen. Dieser Platz war zwar nur ein paar hundert Meter vom Vorigen entfernt dafür hörten wir hier aber eher den Ruf des Muezzins als die Schnellstraße. Das hatte deutlich mehr Flair. 😉

Ein Schwan an der Quelle der Bosna

Am nächsten Tag fuhren wir zur Quelle der Bosna und besuchten das War Childhood Museum, welches sich ausschließlich dem Thema Kriegskindheit widmet und dieses anhand von 50 Erinnerungen an das Aufwachsen im Krieg darstellt. Neben den 44 Schilderungen die sich auf die Jugoslawien Kriege beziehen, kommen auch sechs syrische Kinder und Jugendliche mit ihren Schilderungen zu Wort. Ein sehr empfehlenswertes Museum!

Ein Bild welches ein Kind im belagerten Sarajevo gemalt hat

Wir hatten leichte Schwierigkeiten „warm zu werden“ mit der Stadt. Das liegt vermutlich vor allem auch daran, dass es nicht die ideale Stadt für Camping-Urlaub ist. Der Verkehr war für uns, aus Kroatien kommend, etwas gewöhnungsbedürftig und da wir abends immer auf die außerhalb gelegenen Campingplätze fahren mussten, konnten wir nur die sehr heißen Stunden tagsüber in der Stadt verbringen. Wahrscheinlich wäre eine Ferienwohnung oder ein Hostel also besser geeignet für eine erfüllende Stadtbesichtigung.

So entschlossen wir uns als klar wurde, dass der Laptop nicht repariert werden konnte noch am Abend weiterzufahren. Nach einer kurvenreichen Fahrt durch die Dämmerung und das Gebirge mit abenteuerlich schlecht bis gar nicht beleuchteten Tunneln waren wir heilfroh als wir gegen kurz vor zehn endlich den nächsten Campingplatz bei Foča erreichten.

Dieser hat zwar Licht, dafür regnete es aber drinnen (draußen nicht)