Wir hatten uns bei park4night einen schönen Freistehplatz am Skutari See herausgesucht und ins Navi eingegeben. Der Weg führte uns auch durch Nikšić. Da die Betreiber des Ecocamps auf Bens Aussage, wir würden uns in Montenegro hauptsächlich die Bucht von Kotor anschauen wollen, entgeistert reagiert hatten und uns unter anderem ein in den Berg gebautes Kloster bei Nikšić sehr ans Herz legten, beschlossen wir den kleinen Umweg über dieses Kloster zu nehmen. Die Passstraße die zu dem Kloster führte war sehr eng und steil, aber Ben bewältigte sie prima.

Der weitere Weg führte uns eine Weile durch Randgebiete von Podgorica, dann entlang immer engerer Straßen in Wohngebieten und irgendwann auf eine kilometerlange einspurige Promenade die uns bis ans Ziel führte. Wir waren froh angekommen zu sein und merkten dann erst, dass der riesige Hotelparkplatz auf dem wir uns befanden nicht viel mit der Beschreibung unseres Freistehplatzes gemeinsam hatte. Eigentlich sollten hier Schafe grasen… Da war wohl etwas mit den Koordinaten schief gelaufen. Immerhin lag hinter dem Hotel tatsächlich der Skutari See.

Wir hatten wenig Lust wieder los zu fahren und erneut zu suchen, also fragten wir im Hotel, ob wir eine Nacht auf dem Parkplatz schlafen könnten. Platz war in jedem Fall genug. Das Hotel „Plavnica Eco Resort“ schien für die deutlich größeren Besucherzahlen ausgelegt zu sein. 2007 wurde hier wohl noch die Miss Montenegro-Wahl ausgetragen. Die Antwort des Chefkellners war „nein“ und dann nach kurzem Überlegen: „na gut, was soll’s“.

Beim Hotel konnten wir uns auch ein Kanu leihen und unternahmen eine spontane Sonnenuntergangs-Paddeltour.

Die Nacht verbrachten wir wohl behütet unter den wachsamen Augen des Security-Mitarbeiters, der zwar kein Wort Englisch sprach aber trotzdem gerne mal vorbei schaute um ein paar Worte zu wechseln.

Am nächsten Tag wollten wir sehr gerne noch mal auf den See der uns so begeistert hatte. In Virpazar machten wir eine Touri-Bootstour. Es gibt dort ca. 30 Anbieter solcher Touren die alle nebeneinander an Ständen um die Gunst der Besucher buhlen. Es schien fast als bestünde der komplette Ort nur aus diesen Ständen. Nachdem wir jetzt beide Arten den See zu befahren erlebt haben, würden wir klar zu einer selbstorganisierten Kanu-Tour raten! Das Wasser und die Berge wirken aus dem Kanu heraus viel direkter als vom Motorboot.